Mal freigeistige Comedienne, mal entrückte Denkerin, mal exaltierte Diva, manchmal auchalles zusammen. Chanson Noir-Schöpferin Magdalena Ganter schlüpft auf ihrem ersten unter eigenem Namen veröffentlichten Album in viele Rollen, bleibt dabei aber immer: ganz sie selbst. „Nackt“ ist die erste Singleauskopplung ihres Debütalbums NEO NOIR. Hier beweist die Wahl-Berlinerin, dass sie aus den Fusstapfen des beliebten Bandprojektes Mockemalör herausgewachsen ist und nun eigene, neue Wege geht. 

Nie um ein Augenzwinkern in der Tradition des Cabaret Noir der Zwanzigerjahre in Berlin verlegen, schwankt die selbstvergessen-vergnügte Ich-Erzählerin – Magdalena Ganter dabei im wilden Sechsachtler „Nackt“. Sie weiß ihrem Gegenüber das Leben aufregend, mitunter aber auch strapaziös zu gestalten, indem sie singt: „Ich geh jetzt duschen, und zwar nackt – und nur für mich allein“,um ihn vor verschlossener Badezimmertür mit seinem Kopfkino zurückzulassen.

Produziert von Tobias Siebert (u.a. And The Golden Choir, My And My Drummer) gelingt Magdalena Ganter in ihrer 1. Single aus dem im Februar 2021 erscheinenden Solo-Debüt mit Jazz, schüttet aus dem Ärmel eine Prise Indie dazu und würzt das Ganze mit kammerorchestralen Klängen zu einer ebenso wilden wie bekömmlichen Mixtur. In lakonischem Ton und changierender Stimme zwischen rauer Tiefe und federleichter Koloratur, ergießen sich ihre wortwitzdurchwebten Texte darüber. Auch an den Tasten ist Ganter bei „Nackt“ zu hören. Dabei steht das Lied selbst im Mittelpunkt. Wie bei dem kompletten Album kreist es um Ganters Lebensthemen Freiheit, Aufbruch und Emanzipation, Zweifel, Angst und ihre Überwindung.

Text von Victoriah Szirmay

Album NEO NOIR – 26.02.2021
Revolver Distribution Services / CARGO Records
photos ©Marcus Engler