Liv Solveig – Debütalbum „Slow Travels“ 14.05.2021
Liv Solveig veröffentlicht Debütalbum „Slow Travels“ -Revolver Distribution Services
„Scandinavian Symphonic Indie“ – atmosphärisch dicht und nebelverhangen schön.
Alles ist zu schnell, zu viel, zu laut. Die wahre Kunst der Langsamkeit, so scheint es, haben wir Menschen verlernt. Selbst Erholung hatten wir durchoptimiert. Aber es gibt eine, die die Entschleunigung verinnerlicht hat: LIV SOLVEIG.
Die Musik der norwegisch-deutschen Singer-Songwriterin entfaltet ihre anmutende Schönheit aus der Ruhe – fernab jeglicher Klischees und mit urbanem Twist. Ihr Sound rauscht und pulsiert, als wäre man auf dem Weg aus tiefen Wäldern, hinein in die Großstadt – „Scandinavian Symphonic Indie“- atmosphärisch dicht und nebelverhangen schön.
Die Geschichte ihres Debütalbums „Slow Travels“, das am 14.05.2021 erscheint, ist die Geschichte von Liv Solveig selbst. „Es ist eine Ode an den Delay“, sagt sie und lächelt. Die Stücke auf dem Erstling sind wie ein Patchwork aus Einflüssen der Welt, die die Künstlerin zu einer musikalischen Heimat zusammenfügt: Klassik-Background, Harlemer Jazz-Einflüsse, Folk-Spirit eines früheren Projekts. Über den komplexen Arrangements schwebt Livs Stimme, oder besser gesagt, ihre Stimmen: Choräle, die sowohl an die Gesänge des indigenen Volks der Samen erinnern, als auch Spuren ihrer Kindheit sind, da Liv Solveig die Tochter einer Organistin und eines Pfarrer ist. Sie ist von Bach ebenso inspiriert wie etwa von Sigur Ros. Aus der Strenge des Pfarrerhaushalts hat sich Liv längst befreit. Das Album ist gleichzeitig ihr persönliches Statement. Liv versteckt sich nicht hinter gesellschaftlichen und musikalischen Gerüsten. Sie zeigt, wer sie ist. Sie zeigt offen ihre Queerness und will damit sagen: Sei so wie Du bist!
Mit Soundkünstler und Indieproduzent Tobias Siebert (Me And My Drummer, Enno Bunger, Mister Me u.a.) hat sie die Lieder auf „Slow Travels“ gemeinsam produziert. „Ich hatte das Album schon fertig, als ich festgestellt habe: Nein, das ist es noch nicht, die Songs brauchen noch mehr Zeit.“ Für die Musikerin keine Frage: Die nimmt sie sich, aus Überzeugung. „Da habe ich gelernt, mutig zu sein, Dinge wegzulassen – hinterher war es eine riesige Erleichterung“, beschreibt sie den Prozess. Liv hat jede Spur noch einmal überarbeitet und neu eingesungen. Man hört die Behutsamkeit aus jeder Sekunde, mit der sich die Multi-Instrumentalistin (Geige, Gitarre, Klavier), die alle zehn Songs selbst arrangiert hat, jedem Backing-Vocal-Schlenker, jedem Hall, jedem Alltagsgeräusch im Hintergrund widmete. Jedes Element erzählt eine Geschichte, und schult eine weitere Kunst: das wirkliche Hinhören.
„Musik braucht Weite“, sagt sie – so wie sie selbst. Aktuell lebt sie in Berlin, aber bei der Nomadin Liv weiß man nie so genau: Acht Jahre lang schlief auf den Sofas dieser Welt bei Freunden, und falls ihr freier Geist auf einem anderen Kontinent eine Melodie wittert, packt sie auch schon einmal ihre Siebensachen und lebt aus dem Koffer.
Nicht nur die Musik, auch Liv Solveigs poetische Sprache entführt in andere Welten: In „Heartbeat of Shibuya“ spürt sie die Essenz Tokios auf. „One Morning in Harlem“ beschreibt, wie man zur aufwachenden Stadt einschläft. Mit der Indie-Rock Nummer „How Far“ geht sie auf eine gedankliche Reise. Durch Livs surreal schönes Songwriting vermag dieser Song über eine Fernbeziehung, die schmerzliche Distanz eines Ozeans fühlbar zu machen. „How far is the ocean? How far is the moon?” In diesem Fall nur eine Songlänge entfernt.
Livs Songs erzählen Geschichten von Menschen, die driften. Dabei ist ihr wichtig: „Umweg ist kein Fehler“, sagt sie. Ihr Programm, sozusagen. „Why Were You Smiling“ – ihre erste Single, handelt von einem missverständlichen Lächeln, welches eine große Krise auslöst, um letztendlich positiv nach vorn zu schauen. Auch „Start Again“ erzählt von einem Neuanfang. „Bei der zweiten Etappe meiner Arbeit am Album habe ich mir vorgenommen, erst aufzuhören, bis ich ALLES gut finde“, sagt sie. Es ist gelungen:
Mit „Cold Heart“ beginnt so Livs Debütplatte aus dem Nichts heraus, kündigt Brodelndes an und führt mit dem Titellied „Slowly, Travels“ wieder in die versöhnliche, choralartige Harmonie zurück: mit einer Art Mantra: „Moving ends slowly turn – we are safe“. Denn in der Ruhe liegt unsere Kraft.
Album „Slow Travels“ – 14.05.2021
Revolver Distribution Services / CARGO Records
photos ©Jakob Tillmann
Video „How Far“
Video „Heartbeat of Shibuya“
Video „Why Were You Smiling“
Video „Why Were You Smiling“ Live Session
Portrait „State of Art(s)“@buero doering
Spotify – „Slow Travels“
Spotify – Liv Solveig
Live Dates
15.09.21 Hamburg – KNUST
17.09.21 Magdeburg – Volksbad Buckau
21.09.21 Berlin – Kesselhaus – Kulturbrauerei
weitere Termine folgen …