The toten Crackhuren im Kofferraum (The TCHIK) – Singles „Zurück in der Gosse / Living the Dream“  – 27.08.2021

The TCHIK veröffentlichen Doppelsingle aus dem neuen Album „Gefühle“ (VÖ: 15.10.21) Bakraufarfita Records / Broken Silence

Die Gang mit dem familienunfreundlichsten Namen im Popbetrieb veröffentlicht den ersten Vorbote „Bewerte mich“ am 09.07.2021 aus ihrem vierten Album „Gefühle“(VÖ: Oktober 2021).

„Gefühle“ macht das Leben im Plattenbau beautiful again, empowert das Verkacken, erzählt von Panikattacken und verweist Männer auf ihren Platz (Hobelbank). 

Erst kürzlich veröffentlichten The toten Crackhuren im Kofferraum (The TCHIK) ihren ersten Hit „Bewerte mich“ aus dem neuen Album „Gefühle“,das am 15.10.2021 erscheint. Mit dem körperstarken Video holen sie gegen den Schönheitswahn, Bewertungsmanie und Body Bashing aus.

Nun geht es in die nächste Runde. The TCHIK veröffentlichen am 27.08.21 gleich 2 Songs auf einen Schlag, die es wieder in sich haben: „Zurück in der Gosse“ / „Living the Dream“. Es geht um das eigene Leben in der Platte, den ständigen Hype, erfolgreich zu sein und immer was besseres und teures auf Tasche haben zu müssen. Doch für die Crackhuren zählen andere Werte. Arm aber sexy – man braucht keine Rolex, dickes Auto oder Konto. Das normale Leben im Plattenbau geht auch ohne fette Kohle. Es muss. Wirklich wertvoll und wichtig ist: man hat echte, gute Freunde und ein Dach überm Kopf. „Ich hab nichts auf’m Konto doch fühle mich trotzdem reich“. Denn „Was bringt dir all die Kohle, wenn du kein Herz und Rückgrat hast“.(Zurück in der Gosse)

„Scheiss auf deine RoliMoliGucciMucciRarriAMG
Ich hab noch nen’ Pfandbong und
nen’ 5er in meinem Portemonnaie“
(Aus „Zurück in der Gosse“)

Arm aber sexy, das war mal ein Ausspruch des ehemaligen Bürgermeisters zu Berlin, Klaus Wowereit.

Dieser Slogan von 2003 besaß eine große Strahlkraft hinsichtlich des Berlins des neuen Jahrtausends, war aber letztlich bloß Stadtmarketing. Stadtmarketing, das dir durch die Hintertür vermitteln wollte: Der Sozialstaat befindet sich im Rückbau, Du bist auf dich selbst gestellt, die Ära von Hartz4 beginnt – aber hey, dafür nennt dich die SPD immerhin sexy. Ziemlich gruselig.

Da machen sich The toten Crackhuren im Kofferraum den Soundtrack zum geilen Leben in prekären Verhältnissen lieber selbst. Die Doppelsingle „Zurück in der Gosse / Living the Dream“ ist eine Liebeserklärung ans eigene Milieu und was daraus erwachsen kann – auch ohne geerbte Wohnungen und einem kleinen Aktienportfolio (Festgeld gibt ja kaum noch Zinsen!).

Songwriterin Luise Fuckface a.k.a. Lulu lebt selbst in der Platte in Ost-Berlin. Die Prekariats-Lyrik ihrer Band (außer ihr noch Doreen, Kristin, Ilay) ist keine schicke Bürgerkinder-Kolportage, sondern findet sich beheimatet auf 28 Quadratmetern im 7. Stock. Beinah wäre das neue, das vierte Album der Crackhuren nach dem Plattenbau benannt worden, die Wahl fiel dann aber doch auf „Gefühle“. Passt auch.

Auf „Zurück in der Gosse“ scheinen Dich manche Keyboard-Passagen in die Achtziger zu schieben, man ist fast versucht, mal „Part Time Lover“ von Stevie Wonder drüber zu singen (klappt nicht wirklich), oder ist es doch eher, als würde Billie Eilish verhaltensauffälligen Melodicore machen? Genauso gut könnte man an einen Alkopop-affinen Hybrid aus Zugezogen Maskulin und Megan Thee Stallion denken. Das Stück schlägt jedenfalls mit Gesang und Text die Brücke zum Hier und Jetzt, mit den ganz zentralen Zeilen: „Was bringt dir all die Kohle / wenn Du kein Herz und Rückgrat hast?“

„Living the Dream in Ost-Berlin” ist ähnlich atmosphärisch angelegt. Ein Stream of Consciousness beschreibt das Leben vor dem Fenster, es ist nicht alles schön, was es zu sehen gibt, die Story konstatiert dann aber auch wieder „alles geile Leude“. Leude mit d – gesprochen wie geschrieben. Was will dein Deutschlehrer dagegen machen? The TCHIK haben ihren eigenen Style, der musikalisch hier mitunter sogar etwas von Wave und frühen Cure („Three Imaginary Boys“) besitzt.

Das hier ist dabei keine sentimentale Sozialromantik, sondern es ist viel eher sehr präzise Asozialromantik – und die haben die Crackhuren eben einfach besser drauf als jeder andere. 

Text: Linus Volkmann

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Singles & Videos „Zurück in der Gosse /  Living the Dream – 27.08.21
Label:Bakraufarfita Records / Vertrieb: Broken Silence

photos ©bastian bochinski /© ania sudabin

Video „Zurück in der Gosse / Living the Dream“

Video „Bewerte mich“

Video „OK Ciao“

Video „Minus 1″

Video „Ich und mein Pony

Spotify  – „Bewerte mich“

Coming soon!

Spotify  The TCHIK

Live Dates

Festivals 2021

19.08. – 21.08. Loburg (bei Magdeburg) – Spirit Festival @spirit_festival_official
11.09. Chemnitz – Hand in Hand Open Air @hand.in.hand.ev

Tour 2022

„Gefühlefühlefühle“ (Wolfgangpetristyle) – Tour ’22

02.03.22 Hamburg, Hafenklang
03.03.22 Hannover, Béi Chéz Heinz
04.03.22 Bochum, Trompete
05.03.22 Köln, Yuca
06.03.22 Wiesbaden, Schlachthaus / Kesselhaus
08.03.22 Jena, Rosenkeller
09.03.22 Dresden, Chemiefabrik
10.03.22 Stuttgart, Im Wizemann
11.03.22 Freiburg, Slow Club
12.03.22 Nürnberg, Club Stereo
13.03.22 München, Backstage Halle
16.03.22 Berlin, Privatclub

landstreicher-booking.de/artists/the-t-c-h-i-k